Kurzvorstellung
»Wo die Gewissheit aufhört, beginnt das Denken«
– Hannah Arendt
Die Freie Schule Kreuzberg (FSX) ist eine von Eltern, Pädagog*innen und auch Schüler*innen selbstorganisierte Grundschule nahe des Mariannenplatzes in Kreuzberg. Alle Beteiligten haben sich zum Ziel gesetzt, einen gemeinsamen Lebens- und Lernort für Erwachsene und Kinder zu schaffen, an dem Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und tolerantes Zusammenleben wichtig sind und sich alle Beteiligten wohl fühlen. Gleichzeitig werden gesellschaftliche Rahmenbedingungen im Schulaltag nicht ignoriert, sondern als Ausgangspunkt für den Lernprozess eingebunden. Die Freie Schule Kreuzberg ist somit eine der wenigen progressiven bildungspolitischen Alternativen in Berlin.
Konzept
Bildung ist mehr als erlerntes Wissen. Ein zentrales Anliegen unserer Schule ist die Persönlichkeitsentwicklung der einzelnen Kinder. Sie sollen zu selbstbewussten, eigenverantwortlich handelnden Menschen heranwachsen. Voraussetzung ist die Gleichwürdigkeit er Kinder.
- Einbeziehen statt Macht ausüben.
- Dialog und Gespräch statt Disziplinierung
- Empathie und Fürsorge statt Korrigieren und Belehren
- Anerkennen und Reflektieren statt Werten
Vorgeschichte
Aller Anfang ist schwer, so war es für die Freie Schule Kreuzberg ebenfalls nicht einfach. Seit Anbeginn wurden und werden viel Energie, Emotion, Ausdauer, Tränen, Unstimmigkeit, Versöhnlichkeit… in die Schule gesteckt.
An dieser Stelle können wir uns nur bedanken für all die wichtigen Auseinandersetzungen, die wichtig waren, um den jetzigen Status zu erreichen.
Die Schule entwickelt sich stetig als offenes Projekt weiter, Menschen kommen und gehen und jeder trägt seinen Teil dazu bei.
Wer sich für das ursprüngliche Konzept interessiert, kann sich gerne an uns wenden.
Freie Schule und freies Lernen
Die Kinder erfahren Lernen als positive Herausforderung in einer angstfreien Umgebung. Ziel ist es innerhalb eines vorgegebenen inhaltlichen Rahmens das individuelle Lernen zu fördern und zu unterstützen. Hier ist das Beobachten und Begleiten des Lernprozesses genauso wichtig wie das Lernergebnis. Als ein methodisch vielseitiger und differenzierter Lernweg hat sich das »Exemplarische Lernen« (1-3 Jahrgangsstufe) und später das »Offene Arbeiten« (4-6 Jahrgangsstufe) bewährt.
Lernen lernen
Die Förderung des Selbstbestimmten Lernens durch fachspezifische und fachübergreifende Lernstrategien gibt den Kindern das Werkzeug in die Hand, sich selber Wissen anzueignen. Die Lerninhalte werden möglichst anschaulich in den Unterricht eingebracht oder direkt alltagsnah erlebt. Einzelne Lerninhalte werden über verschiedene Herangehensweisen, Sinne und/oder Blickwinkel multidimensional erarbeitet, und eben nicht viele Lerninhalte eindimensional abgearbeitet. Der Unterricht findet größtenteils fachübergreifend und binnendifferenziert statt. Die Kinder erhalten ihrem Alter entsprechend unterschiedliche Arbeitsaufträge zur selben Thematik.
Vernetzung mit anderen Kiezprojekten
Austausch und Weiterentwicklung von Unterrichtsideen
- Kaspermucke
- Kinderbauernhof
- Hörmuseum
- Prinzessinengärten
- Naunystrasse
- Regenbogenfabrik
- etc. …
Vorhang auf!
Themenorientierte Projekttage und halbjährliche Projektwochen bereichern unseren Schulalltag. Die Themen und Angebote werden sowohl von den BegleiterInnen, als auch von den Kindern zusammengestellt.
Selbstorganisation und Vereinsstruktur
Träger der Schule ist der Verein „Freie Schule Kreuzberg e.V.“. Er setzt sich zusammen aus aktiven Mitgliedern und BegleiterInnen, engagierten Eltern und weiteren Personen, die eine Mitgliedschaft beantragt und erhalten haben sowie passiven Mitgliedern (Fördermitglieder). Die Organe des Vereins sind die Mitgliederversammlung und der Vorstand.
Die ehrenamtliche Vereinsarbeit wird von Eltern und BegleiterInnen übernommen. Dasselbe gilt für die Dienste, die in den jeweiligen Arbeitsgemeinschaften geleistet werden.
Alle Vereinsmitglieder verfolgen das Ziel, einen gemeinsamen Lebens- und Lernort für Erwachsene und Kinder zu schaffen, an dem Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und tolerantes Zusammenleben wichtig sind und sich alle Beteiligten wohl fühlen. Das kann nur gelingen, wenn die Erwachsenen ein vertrauensvolles Miteinander vorleben, sich an Abmachungen halten, sich nach Kräften an Entscheidungsprozessen und notwendigen Arbeiten beteiligen und sich in ihrem Können und ihren Fähigkeiten respektieren und ernst nehmen.